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Auszeit im Café Auszeit

 Endlich habe ich es geschafft, eine Auszeit im Café Auszeit zu erleben. Das erste Mal fahre ich an diesem Café vorbei – und es hat geöffnet. Was mich gerade erwartet, erfahrt ihr jetzt. Einfach mal eine Auszeit machen und einkehren, um zu sich selbst zu finden. Ich betrete dieses wunderschöne Café, das ich schon seit Monaten besuchen wollte, und bin fasziniert von all den Eindrücken, die auf mich einprasseln. An den Wänden hängen wunderschöne Bilder, gemalt von einer Künstlerin, die verschiedenste Emotionen in mir hervorrufen: Freude, Gelassenheit, Ankommen, Loslassen und Vielfalt. Zu jedem kleinen Detail in diesem Raum fühle ich mich hingezogen. Ich möchte ihn genau anschauen, beobachten, ihm die Aufmerksamkeit schenken, die der Gegenstand, die Bilder, die Accessoires verdienen. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich mich nach draußen setze oder das Innenleben auch noch auf mich wirken lassen möchte. Ich entscheide mich, in die hinterste Ecke zu setzen, damit ich den Überblick hab...
Letzte Posts

Wenn der Gletscher schmilzt

 Diesen Beitrag habe ich zum Hier stehenden Datum während eines Gletscherschubs geschrieben. Heute, also am 07.10.25, kurz nach dem "Tag der Depression", dachte ich, es könnte jetzt passen ihn zu veröffentlichen, wie es mir ergeht, wenn der Schub kommt und wie ich damit umgehe. Ein Gletscherschub. Ich habe mich dazu entschieden, hinzuhören, was meine Seele mir sagen will, wenn ich wieder Gletschersymptome habe. Heute ist einer dieser Tage, an denen ich wieder Gletschersymptome habe. Manchmal kommen sie schleichend, plötzlich sind sie wieder etwas stärker da, werden dann wieder etwas schwächer, lösen sich ganz auf oder plätschern so dahin. Gletschersymptome sind oft gar nicht berechenbar. Ich nehme sie bewusst wahr und höre ihnen aufmerksam zu. Ich empfinde es nicht als einen Rückfall, sondern als ein Meer mit Wellen. Sie kommen und gehen, und keine bleibt für immer. Ich will diesen Moment nutzen, um mich sanft mit mir selbst und mit Gott zu verbinden. Ich habe das Wort Depres...

Ich esse wenn ich esse

Probiere es einfach mal aus. Wenn du zum Beispiel am Essen bist, dann iss – und tu nichts anderes nebenbei. Lies dabei keine Zeitung, schreib keine WhatsApp, leg das Handy zur Seite und führ auch kein Telefonat. Leg alles beiseite. Nimm die Gabel in die Hand, schau, was du dir auflädst, führ sie zum Mund – und genieße. Du wirst merken, wie sich deine Wahrnehmung verändert. Du wirst wirklich schmecken, was du isst. Dann isst du nicht mehr nur, um satt zu werden, sondern dein Körper, dein Geist und deine Seele bekommen mit, was du isst – den Geschmack, das Gefühl. Und genau dann wird auch dein Hunger wirklich gestillt. Wir Menschen sind nicht dafür gemacht, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun. Vor allem nicht bewusst. Unsere Seele kommt beim Multitasking gar nicht mit. Deshalb ist es so wichtig, auf eine Sache nach der anderen zu achten. Probiere das einfach mal aus. Fang beim Essen an. Bereite dein Essen zu. Stell es vor dich hin. Schau es dir genau an. Freue dich darauf, gleich etwas Lec...

Einfach anrufen

Einfach anrufen. Einfach um Hilfe bitten. Einfachmachen. Manchmal ist es nur ein Gedanke. Ein Impuls. Und manchmal verändert genau dieser Impuls den ganzen Tag. Heute war so ein Moment. Ich saß da, wie wir alle manchmal dasitzen – im inneren Zögern. Soll ich jetzt anrufen? Oder lieber später? Vielleicht gar nicht? Aber dann kam dieser klare Gedanke: Einfach anrufen. Jetzt. Und ich habe es gemacht. Ich habe meinen guten Freund angerufen. Einen Menschen, der mich in einer der schwersten Zeiten meines Lebens begleitet hat – in meiner Burnout-Zeit, als ich innerlich vor einem Gletscher stand. Wir haben über Gott gesprochen, über den Glauben, über die Zeit damals. Er konnte mich verstehen und wertvolle Impulse geben, weil er selbst in seiner Familie Erfahrungen mit dieser Erkrankung gemacht hat. Es war emotional – ja. Aber auch heilend. Denn in diesem Gespräch habe ich wieder gespürt, wie sehr Gott wirkt – durch Menschen. Zur richtigen Zeit. Am richtigen Ort. Durch einen einfachen Anruf. Un...

Meine Friedrichstaler Allee

Tag für Tag gehe ich diesen Weg entlang. Ein stiller Spaziergang, begleitet von Schmetterlingen, die lautlos umherschweben. Zur rechten und zur linken Seite stehen Bäume in voller grüner Pracht. Rechts entdecke ich Brennnesseln – ihre Blüten, reich an Vitamin C, leuchten im Licht. Links säumen Sträucher den Weg.  Ich weiß nicht, ob sie essbar sind oder einfach nur wild wachsen. Und doch verspüre ich den Impuls, einfach meine Hand auszustrecken, sie leicht zu streifen – und leise Hallo zu sagen. Die Bäume am Wegesrand, rechts und links, scheinen sich über den Weg hinweg die Hand zu reichen. Ihre Äste reichen hinüber zu den Bäumen auf der anderen Seite, und selbst das Grün und die Blätter, scheinen miteinander zu kommunizieren. Ich liebe es, diesen Weg zu gehen – denn jedes Mal entdecke ich etwas Neues. Die Grünflächen verändern sich ständig; manche Sträucher sind schon vertrocknet, und zu meiner Rechten sehe ich nun Brombeersträucher, die vor Kurzem noch gar nicht da waren. Das bede...

Einfach Brücken bauen

Brücken bauen Ich sitze gerade auf dem Balkon. Die Sonne steht schon etwas tiefer, mein frisch gepresster Karotten-, Orangen-, Zitronen-, Ingwer-Saft steht kühl und leuchtend neben mir. Ich strecke die Beine aus, atme durch, und entdecke einen Stapel Zeitschriften auf dem Tisch. Ich blättere einfach ein bisschen herum – ohne Ziel, einfach treiben lassen. Und dann springen mir plötzlich zwei Worte ins Auge: Brücken bauen . Zwei einfache Worte – und sofort ist da ein Impuls. Ein Gedanke, der mich nicht mehr loslässt. Brücken bauen – das begegnet uns doch ständig. Jeder spricht davon. Jeder hofft darauf. Und ja, das Thema berührt. Denn Brücken bedeuten Verbindung. Hoffnung. Zugang. Und auch Heilung. Gerade im Ahrtal, das durch die Flutkatastrophe 2021 so schwer getroffen wurde, ist dieses Thema ganz konkret. Dort wurde kürzlich eine neue Brücke eröffnet. Und wer das Ahrtal kennt, weiß: Viele Brücken wurden damals einfach weggespült. Sie waren plötzlich verschwunden – von einem Tag auf...

Einfach inspirieren lassen

 Zwischen Loslassen und Seinlassen – Gedanken am Rhein Ich liebe es, die Geschichten anderer Menschen zu lesen. Zu erfahren, wie sie ihr Leben meistern, welche Erfahrungen sie gemacht haben, was ihnen geholfen hat, weiterzukommen. Für mich gibt es kaum etwas Wertvolleres, als aus diesen Erlebnissen zu lernen, mich davon inspirieren zu lassen. Und genau deshalb schreibe ich auch selbst – weil es mir guttut, weil es mir Klarheit bringt, und weil ich hoffe, auch andere damit zu berühren. Gerade lese ich das Buch Die Kraft des Seinlassens von Joshua Becker. Ich habe es vor über einem Jahr geschenkt bekommen, aber damals war einfach nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Ich war mitten in einem Prozess des Loslassens – emotional, mental, körperlich. Burnout. In dieser Phase konnte ich nichts von außen aufnehmen. Ich musste mich auf mich selbst konzentrieren. Den Lärm reduzieren. Den Druck rausnehmen. Den Boden unter den Füßen wiederfinden. Heute ist es anders. Heute war der Moment da, das ...