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Einfach anrufen

Einfach anrufen. Einfach um Hilfe bitten. Einfachmachen.




Manchmal ist es nur ein Gedanke. Ein Impuls.

Und manchmal verändert genau dieser Impuls den ganzen Tag.


Heute war so ein Moment. Ich saß da, wie wir alle manchmal dasitzen – im inneren Zögern. Soll ich jetzt anrufen? Oder lieber später? Vielleicht gar nicht?

Aber dann kam dieser klare Gedanke:

Einfach anrufen. Jetzt.


Und ich habe es gemacht.

Ich habe meinen guten Freund angerufen. Einen Menschen, der mich in einer der schwersten Zeiten meines Lebens begleitet hat – in meiner Burnout-Zeit, als ich innerlich vor einem Gletscher stand.

Wir haben über Gott gesprochen, über den Glauben, über die Zeit damals. Er konnte mich verstehen und wertvolle Impulse geben, weil er selbst in seiner Familie Erfahrungen mit dieser Erkrankung gemacht hat.


Es war emotional – ja.

Aber auch heilend.

Denn in diesem Gespräch habe ich wieder gespürt, wie sehr Gott wirkt – durch Menschen. Zur richtigen Zeit. Am richtigen Ort. Durch einen einfachen Anruf.


Und genau das ist der Kern meines Themas: Einfachmachen.

Nicht zerdenken. Nicht warten, bis „der richtige Moment“ irgendwann kommt. Sondern auf das hören, was sich jetzt stimmig anfühlt.


Wir brauchen einander. 


Was mir an diesem Tag wieder ganz klar geworden ist:

Wir dürfen uns viel öfter eingestehen, dass wir nicht alles alleine schaffen müssen.

Dass wir auf die Hilfe anderer angewiesen sind.

Und dass das nichts mit Schwäche zu tun hat – sondern mit Mut.


Denn jedes Mal, wenn wir sagen:

„Ich brauche gerade Unterstützung.“

geben wir auch anderen den Mut zu sagen:

„Ich auch.“


So entsteht ein Kreislauf.

Ein ehrlicher, gesunder Kreislauf des Lebens.

Ein Miteinander, in dem Geben und Nehmen sich ganz natürlich abwechseln. Ohne schlechtes Gewissen. Ohne Grübeln. Ohne die Frage: „Kann ich das jetzt wirklich fragen?“


Wenn es uns um Qualität im Leben geht – um echte Verbindung, wahre Beziehungen, Tiefe – dann dürfen wir dieses Miteinander ganz selbstverständlich leben.

Dann wäre das Helfen und Hilfe-annehmen kein Kraftakt mehr, sondern ein Automatismus.

Ein natürlicher Fluss.


Wir würden wissen:

Wer ist für mich da? Für wen kann ich da sein?

Und genau dadurch entstehen Heilung, Stärke und Vertrauen.




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