Wie oft sehen wir Müll – und gehen weiter?
Wie oft laufen wir an irgendeinem Stück Müll vorbei – im Wald, auf dem Gehweg, im Park – und denken innerlich:
"Oh man, wer hat das da schon wieder hingeschmissen?"
"So viel Müll überall."
Und trotzdem gehen wir weiter. Vielleicht, weil wir denken, das sei nicht unsere Aufgabe. Vielleicht, weil’s gerade nicht passt. Vielleicht, weil wir’s einfach gewohnt sind.
Ein Moment im Wald
Vor Kurzem war ich im Wald spazieren, als mir eine leere Zigarettenschachtel auffiel. Sie lag mitten auf dem Weg. Ich dachte kurz: „Soll ich...?“ Und dann: „Ja.“
Ich hab einen Stock aufgehoben, die Schachtel damit aufgespießt – und dann stand ich da. Kein Mülleimer in Sicht. Also habe ich sie einfach mitgenommen. Sie fuhr dann eben mit mir ein paar Kilometer durch die Gegend, bis ich endlich einen passenden Ort zum Wegwerfen gefunden habe.
Es war nicht bequem. Aber auch nicht schlimm. Und am Ende hatte ich ein gutes Gefühl: Ich hatte nicht weggeschaut, sondern gehandelt.
Gestern im Schlosspark
Gestern war ich wieder unterwegs – mit meiner Mutter, im Schlosspark in Karlsruhe. Und auch da: überall Müll. Auf dem Spielplatz, auf den Wiesen, auf den Wegen.
Und dann lag da diese große, leere Pizza-Schachtel. Einfach mitten auf dem Weg.
Meine Mutter läuft momentan mit Krücken. Ich habe mir kurzerhand ihre Krücken geschnappt und damit die Schachtel aufgesammelt, zum nächsten Mülleimer jongliert und dort nebendran abgelegt, denn leider war dieser Mülleimer überfüllt.
Es geht nicht um Perfektion
Mir geht es überhaupt nicht darum, dass wir jetzt alle jeden Schnipsel Müll aufsammeln sollen, den wir sehen. Nein.
Aber vielleicht könnten wir anfangen, ab und zu mal etwas aufzuheben. Den Müll, den wir als erachtenswert empfinden – wie auch immer wir das für uns definieren.
Ob mit der Hand, mit einem Stock, mit einer Krücke – ganz egal.
Hauptsache: Wir gehen nicht einfach weiter.
Verantwortung kann leicht sein
Wenn jede*r von uns nur ein Teil Müll am Tag aufheben würde, wäre unsere Umwelt schon deutlich sauberer.
Und noch wichtiger: Wir würden damit ein Zeichen setzen.
Nicht laut. Nicht dramatisch. Aber sichtbar.
Für uns selbst. Und für andere.
Es geht nicht darum, die Welt im Alleingang zu retten.
Es geht darum, dass wir anfangen – genau da, wo wir stehen.
🟢 Impuls zum Schluss:
Was passiert, wenn du beim nächsten Spaziergang nicht nur hinsiehst, sondern auch kurz anhältst?
Was, wenn du beim nächsten Stück Müll einfach denkst:
„Ich hebe das jetzt auf.“
Nicht, weil du musst.
Sondern weil es geht.
....und schon sieht die Welt gleich schöner aus!
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